Exkursion Burg Rabenstein (Frohnleiten) 3.2.2019

#1
Hallo,

das warme und feuchte Wetter am Wochenende brachte bei uns endlich wieder Frischpilze hervor – gerade im Luftraum hätte man stundenlang erfolgreich nach interessanten Pilzen suchen können. Die gezeigten Arten stammen alle aus der nahen Umgebung der Burg Rabenstein bei Frohnleiten.

Ich beginne mal mit den Großpilzen und zeigen dann im zweiten Beitrag ein paar kleinere Vertreter.

Aus dem Moos einer alten Steinmauer lugte gleich zu Beginn der Exkursion ein Stielbovist (Tulostoma brumale) hervor.
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Wenn ich Consiglio & Setti richtig verstehe, dürfte der folgende Pilz Resupinatus trichotis sein – gefunden in einem morschen, halb ausgehöhlten Ast eines alten Apfelbaumes.
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Ebenfalls auf einem alten Apfelbaum wuchs Craterocolla cerasi. Die Fruchtkörper entwickelten sich sehr reichlich auf den abgestorbenen Ästen im Luftraum. In wärmebegünstigten Gegenden in der Steiermark ist diese Art relativ häufig auf alten Obstbäumen, seltener auch auf Nadelholz, zu finden.
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Mycena pseudocorticola gehört zu den häufigsten Arten auf bemoosten Laubholzstämmen bei sehr feuchter Witterung. Hier war das Substrat interessant: ein alter Trompetenbaum (Catalpa bignonioides). Das verwundert aber auch nicht besonders, ist M. pseudocorticola der "Untergrund" doch relativ egal – wichtig sind vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit, das Moos und ein gewisser Abstand zum Boden.
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Ein älterer Laubholzstoß brachte dann so einiges hervor, darunter auch einen ganz besonderen Fund, der etwas weiter unten folgt. Durch den Regen karamellig glänzend, nun – im trockenen Zustand – matt und samtig: Trametes ochracea.
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Und direkt daneben Coriolopsis trogii:
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Der Höhepunkt des Tages (und des jungen Pilzjahres) war zweifellos Pleuroflammula ragazziana. In der Datenbank der Pilze Österreichs gibt es noch keine Funde, und auch in pilze-deutschland.de und SwissFungi ist die Art nicht verzeichnet.
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Re: Exkursion Burg Rabenstein (Frohnleiten) 3.2.2019

#2
Und hier sind die versprochenen Kleinpilze.

Ja, nicht nur klein, sondern gar winzig beginnt es mit Durella connivens. Man entdeckt diese Art nur, wenn man ganz genau hinschaut – oder zufällig zu Hause unter der Stereolupe… Auf entrindeten, schon stärker vermorschten Ästen im Luftraum ist sie jedenfalls gar nicht selten (hier: Malus).
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Schon eher mit freiem Auge zu sehen ist Hysterobrevium smilacis, eine weitere dieser Arten mit Hysterothecien, über die letztens schon einmal gesprochen wurde. Gefunden auf einem morschen Stammteil eines alten Trompetenbaumes.
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Auf einem entrindeten Malus-Ast im Luftraum und bereits im Feld zu erkennen: Neodasyscypha cerina.
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Da war sie übrigens wieder: Hysteropatella prostii. Diesmal aber auf entrindetem Holz (Malus) und nicht auf Rinde.
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Abschließend zeige ich noch zwei häufige Flechtenparasiten, die man auf den ersten Blick leicht miteinander verwechseln kann. Marchandiomyces corallinus:
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Und Illosporiopsis christiansenii:
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Schöne Grüße
Gernot

PS: Ach ja, nicht nur die Pilze sind erwacht. Leider bloß nebenbei mit dem Handy geknipst.
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Re: Exkursion Burg Rabenstein (Frohnleiten) 3.2.2019

#3
Hallo Gernot,
Beeindruckende Funde und super Aufnahmen- sowohl makro- als auch mikrobilder!
Danke fürs zeigen.
Gratuliere zum Erstfund von pleuroflammula/da gibt auch google nicht viel dazu her :-)
Stielboviste scheinen ja eher ausgefallene standorte zu bevorzugen/etliche funde konnte ich zufällig an kleinen mit granit eingefassten parkplatzstreifen machen.
Letztens bin ich sehr viel bei lärchen unterwegs gewesen, die extrem rosa beläge an flechten sind mir aufgefallen- haben zumindest im makroskopischen vergleich dank deines beitrags einen namen erhalten.
Lg joe
cron