Saftlings-Glück

#1
Servus,

im vergangenen Jahr haben wir im Sausal (Südsteiermark) eine schöne Magerwiese entdeckt, die wir aufgrund der einbrechenden Dämmerung damals aber nur kurz begehen konnten. Zahlreiche Fruchtkörper von Cuphophyllus virgineus und C. pratensis sowie das Vorkommen von Saftlingen wie z. B. Hygrocybe punicea deuteten aber darauf hin, dass da vermutlich noch mehr zu erwarten gewesen wäre. Vor ein paar Tagen haben wir die Wiese deshalb wieder aufgesucht, und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Wir konnten unser Glück kaum fassen. In relativ kurzer Zeit fanden wir 12 verschiedene Saftlings- und Ellerlingsarten, darunter auch vier große Seltenheiten für die Steiermark, die ich im Folgenden zeige.

Die ersten beiden dieser Arten wuchsen knapp nebeneinander, die dritte war auch nur ein paar Meter entfernt. Eine ganz besondere Stelle also. Bei dem hier hab ich meinen Augen fast nicht getraut:

Porpolomopsis calyptriformis
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Bislang habe ich den Rosenroten Saftling nur in Vorarlberg zu Gesicht bekommen...


Hygrocybe reidii
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Ein weiterer wunderschöner Pilz, der, wie oben schon geschrieben, fast direkt neben P. calyptriformis wuchs.


Neohygrocybe ovina
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Vom N. ovina gab es zahlreiche Fruchtkörper, die meisten waren aber schon vergammelt. Zum Glück konnten wir diese halbwegs frischen Exemplare noch ablichten.


Hygrocybe splendidissima
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Einfach prächtig...


Hier noch eine Liste der festgestellten Arten:

Cuphophyllus pratensis
Cuphophyllus roseascens
Cuphophyllus virgineus
Gliophorus psittacinus
Hygrocybe chlorophana
Hygrocybe coccinea
Hygrocybe helobia
Hygrocybe punicea
Hygrocybe reidii
Hygrocybe splendidissima
Neohygrocybe ovina
Porpolomopsis calyptriformis

Schöne Grüße
Gernot

Re: Saftlings-Glück

#3
Hallo Gernot,

superschöne Funde und wie immer perfekt präsentiert.
Porpolomopsis calyptriformis kenne ich von einer Fundstelle einer Magerwiese am Gaisberg ganz in meiner Nähe, der letzte Nachweis ist allerdings schon über 15 Jahre her.

Hygrocybe reidii kenne ich alpin, wobei ich den typischen Honiggeruch nur sehr schwach wahrnehmen konnte - war der bei Deinen Funden markant?
Hygrocybe reidii.jpg
Hygrocybe reidii (alpiner Rasen 2050 msm)

Beste Grüße, Thomas

Re: Saftlings-Glück

#4
Liebe Irmgard,

danke! Ja, das wäre natürlich wünschenswert. Es bräuchte vielleicht auch mehr Mykologen, die diese Standorte gezielt aufsuchen.


Servus, Thomas,

um bei H. reidii den Geruch festzustellen, habe ich die bei Zimmertemperatur angewärmten Fruchtkörper für eine Weile sanft in meinen Händen gerollt und dann sofort an den Pilzen gerochen. So war der Geruch eindeutig wahrzunehmen, wenn auch schwächer als bei H. splendidissima, die schon beim Aufschneiden deutlich roch.

Schöne Grüße
Gernot
cron