Butyriboletus fuscoroseus?

#1
'n Abend,

könnte ich mit meiner Bestimmung richtig liegen?

Fundort: Wienerwald am Rand eines Mischlaubwaldes in der Wiese
Hut: ~ 40 mm, überwiegend gräulich, tw. zart rötlich/violett, nach Berührung weinrot
Stiel: ~60 x 30 mm, Basis zugespitzt, Stielspitze mit gelben Netz, Mitte blassgelb, unteres Drittel schwach weinrot auf gelblichen Grund
Fleisch: gelb
Poren: gelb, fein, verfärben sich auf Druck bläulich
Schnittbild: Hutfleisch sofort blauend, verzögert auch bis ins obere Drittel des Stiels, Stielbasis weinrot
Geruch: angenehm
Geschmack: gut
Sporen: zu jung, Abwurfpräparat neg.

Gerne würde ich Aufnahmen in situ einstellen, hab' aber nur diese,
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LG
Peter

Re: Butyriboletus fuscoroseus?

#5
Hallo Peter,

das ist auch (leider) nicht so einfach - frei nach Moser "ein Pilz ist kein Pilz" bzw. Jahn "unreife Frkp wegwerfen" auch wenn's schwerfällt.

Makroskopisch passt Dein Fund recht gut zu meinen B. fuscoroseus Kollektionen aus Salzburg, allerdings ist die Unterscheidung von B. roseogriseus mAn nur mikroskopisch möglich (Ausnahme Wolfgang K.) Anbei 2 Fotos von 2 B. fuscoroseus Kollektionen, die Wolfgang revidiert hat (Ich habe diese als B. specoisus bestimmt).

BG, Thomas
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Re: Butyriboletus fuscoroseus?

#6
Hallo Peter,

nach unserem gestrigen persönlichem Treffen haben wir ja das Problem geklärt . Der Fund ist Butyriboletus fechtneri.
Allerdings ist seit der Neubeschreibung des nächst verwandten B. roseogriseus die Bestimmung nciht einfacher geworden.Iinsbesondere mit dem hiermit leicht verwechselbarem B.fuscoroseus.
So habe ich dann 2016 auf Grund der neuen Situation mit > Thomas seine Funddatenvon 2001 abgeklärt abgekärt, und es mußte z.B. den unteren von ihm hier abgebildeten Fund auf > B.fechtneri (ich hatte auch spätere Studiobilder mit Schnitt ursprünglich zur Verfügung die Exemplare rel. rothütig zeigten)revidieren. Generell muß man auf Geologie, Witterung, Begleitflora und besonders die Mikroskopie nunmehr mehr achten.
Bei allen genannten Arten ist bei gewissen Verhältnissen oft ein Auftreten dominant roter Pigmente bzw. auch gegenteilig deren Fehlen zu vermerken, ja sogar variable Mikro-Ergebnisse (Sporenquotient, Huthautinkrustierung) können abweichen, und im Extremfall haben erst molekulargenetische Untersuchungen zur Bestätigung der Art gefühjrt.
Liebe Grüße, auch an Thomas, der ja auch nunmehr in eurer Mitte weilt,
Wolfgang

Re: Butyriboletus fuscoroseus?

#7
[quote=Th_Salzburg post_id=1739 time=1598189353 user_id=80]
Hallo Peter,

das ist auch (leider) nicht so einfach - frei nach Moser "ein Pilz ist kein Pilz" bzw. Jahn "unreife Frkp wegwerfen" auch wenn's schwerfällt.

Makroskopisch passt Dein Fund recht gut zu meinen B. fuscoroseus Kollektionen aus Salzburg, allerdings ist die Unterscheidung von B. roseogriseus mAn nur mikroskopisch möglich (Ausnahme Wolfgang K.) Anbei 2 Fotos von 2 B. fuscoroseus Kollektionen, die Wolfgang revidiert hat (Ich habe diese als B. specoisus bestimmt).

BG, Thomas




Servus Thomas,

die Moser'sche Regel ist mir geläufig und dass der FK noch keine Sporen entwickelt hat war absehbar. Und wenn er welche gehabt hätte, wäre B. fuscoroseus mit 12,5 -14 x 4,5-5 µm und B. fechneri mit 12-14,5 x 5-5,5 µm für mich für eine Bestimmung zu eng beieinander gewesen.

Danke für deine Aufnahmen,

LG
Peter

Re: Butyriboletus fuscoroseus?

#8
Wolfgang K hat geschrieben:
28.08.2020, 12:03
Hallo Peter,

nach unserem gestrigen persönlichem Treffen haben wir ja das Problem geklärt . Der Fund ist Butyriboletus fechtneri.
Allerdings ist seit der Neubeschreibung des nächst verwandten B. roseogriseus die Bestimmung nciht einfacher geworden.Iinsbesondere mit dem hiermit leicht verwechselbarem B.fuscoroseus.
So habe ich dann 2016 auf Grund der neuen Situation mit > Thomas seine Funddatenvon 2001 abgeklärt abgekärt, und es mußte z.B. den unteren von ihm hier abgebildeten Fund auf > B.fechtneri (ich hatte auch spätere Studiobilder mit Schnitt ursprünglich zur Verfügung die Exemplare rel. rothütig zeigten)revidieren. Generell muß man auf Geologie, Witterung, Begleitflora und besonders die Mikroskopie nunmehr mehr achten.
Bei allen genannten Arten ist bei gewissen Verhältnissen oft ein Auftreten dominant roter Pigmente bzw. auch gegenteilig deren Fehlen zu vermerken, ja sogar variable Mikro-Ergebnisse (Sporenquotient, Huthautinkrustierung) können abweichen, und im Extremfall haben erst molekulargenetische Untersuchungen zur Bestätigung der Art gefühjrt.
Liebe Grüße, auch an Thomas, der ja auch nunmehr in eurer Mitte weilt,
Wolfgang


Lieber Wolfgang,

nochmals vielen Dank für deine 'Express-Bestimmung' auf B. fechtneri, für die du keine 20 sec. gebraucht hast.
Für mich war es ein zufälliger Erstfund bei einer Pinkelpause im Wiener Wald, unser junger Setter-Rüde musste einmal ;.)
Der FK liegt, so nebenbei, noch im Kühlschrank, erstaunlich wie lang er sich darin gehalten hat, morgen fliegt er raus.
Zumindest die Gattung hab ich herausgefunden und bei der Art bin ich auch nicht einen Kilometer daneben gelegen, mehr war für mich als Amateur nicht drinnen. Und du schreibst oben, dass manchmal nur molekulargenetische Untersuchungen zur Bestätigung einer Art führen.

Wir sehen uns in einer Woche wieder, frei mi schon drauf,

LG
Peter

Re: Butyriboletus fuscoroseus?

#9
[quote="Wolfgang K" post_id=1740 time=1598609015 user_id=197]
Hallo Peter,

nach unserem gestrigen persönlichem Treffen haben wir ja das Problem geklärt . Der Fund ist Butyriboletus fechtneri.
Allerdings ist seit der Neubeschreibung des nächst verwandten B. roseogriseus die Bestimmung nciht einfacher geworden.Iinsbesondere mit dem hiermit leicht verwechselbarem B.fuscoroseus.
So habe ich dann 2016 auf Grund der neuen Situation mit > Thomas seine Funddatenvon 2001 abgeklärt abgekärt, und es mußte z.B. den unteren von ihm hier abgebildeten Fund auf > B.fechtneri (ich hatte auch spätere Studiobilder mit Schnitt ursprünglich zur Verfügung die Exemplare rel. rothütig zeigten)revidieren. Generell muß man auf Geologie, Witterung, Begleitflora und besonders die Mikroskopie nunmehr mehr achten.
Bei allen genannten Arten ist bei gewissen Verhältnissen oft ein Auftreten dominant roter Pigmente bzw. auch gegenteilig deren Fehlen zu vermerken, ja sogar variable Mikro-Ergebnisse (Sporenquotient, Huthautinkrustierung) können abweichen, und im Extremfall haben erst molekulargenetische Untersuchungen zur Bestätigung der Art gefühjrt.
Liebe Grüße, auch an Thomas, der ja auch nunmehr in eurer Mitte weilt,
Wolfgang

Lieber Wolfgang,

danke für die "Nachhilfe" d.h. meineB. fuscoroseus Kollektionen, die ich Dir geschickt habe, werde ich als B. fechnteri ablegen.

Besten Dank und glG, Thomas