Liebe Forenmitglieder,
im Burgenland hab ich vor einigen Tagen auf sehr morschem Holz eine Scutellinia gefunden, die recht unterschiedlich lange Haare hat.
Ich habe in Baumwollblau mikroskopiert, nachdem ich das Ornament nicht gut gesehen habe, habe ich das Präparat erhitzt.
Die Sporen sind ellipsoid und messen 17 x 10-12, die Enden sind abgerundet. Für mich ist das Ornament schwer beurteilbar, ich würde sagen, es sind niedrige Grate und Warzen. Ich habe einige Fotos gemacht, um eine Beurteilung zu ermöglichen. Der Sporenquotient beträgt 1,57.
Die Haare messen 200 - 1320 x 25 - 35 und haben unterschiedliche Basen, von einfach bis bifurkat, manche auch multifurkat (?).
Ich habe mit den Schlüsseln von Schumacher und Jeannerot geschlüsselt und wenn ich die Merkmale richtig interpretiere, dann sollte es sich um Scutellinia crinita handeln.
Kann meine Bestimmung stimmen oder ist es doch die sehr nahe stehende scutellata oder eine ganz andere?
LG
Romana
Re: Scutellinia
#2Liebe Romana,
spannend was du rausgefunden hast.
Ich habe es mit dem tool von Malcolm Greaves
https://myfg.org.uk/tombiovis/tombiovis ... linia.html
versucht und das tool findet S. scutellata ein klein wenig besser passend als S. crinita. Habe auch ein wenig mit den Eingaben und Zahlen variiert ohne Veränderung des knappen Ergebnisses.
Der Sporenquotient dürfte ziemlich genau 1,6 sein, also genau der Schwellenwert nachdem Jeannerots Schlüssel unterscheidet. Die beiden Arten sind sich sehr ähnlich und zumindest in diesem Fall ist die Bestimmung in die eine oder andere Richtung schwierig. Ist mir aber schon einige mal so gegangen zwischen diesen beiden Arten.
Auffällig fand ich die zahlreichen Septen in den Haaren, die ich nirgends erwähnt fand.
Bin schon gespannt auf Gernots Meinung.
Fotos s.u.
Liebe Grüße, Christian
spannend was du rausgefunden hast.
Ich habe es mit dem tool von Malcolm Greaves
https://myfg.org.uk/tombiovis/tombiovis ... linia.html
versucht und das tool findet S. scutellata ein klein wenig besser passend als S. crinita. Habe auch ein wenig mit den Eingaben und Zahlen variiert ohne Veränderung des knappen Ergebnisses.
Der Sporenquotient dürfte ziemlich genau 1,6 sein, also genau der Schwellenwert nachdem Jeannerots Schlüssel unterscheidet. Die beiden Arten sind sich sehr ähnlich und zumindest in diesem Fall ist die Bestimmung in die eine oder andere Richtung schwierig. Ist mir aber schon einige mal so gegangen zwischen diesen beiden Arten.
Auffällig fand ich die zahlreichen Septen in den Haaren, die ich nirgends erwähnt fand.
Bin schon gespannt auf Gernots Meinung.
Fotos s.u.
Liebe Grüße, Christian
Re: Scutellinia
#3und da hänge ich gleich noch die Bilder von Scutellinia trechispora an. Ich denke hier müsste die Bestimmung klar sein.
Das Anfärben mit Baumwollblau hat bei mir auch ohne Erhitzen funktioniert.
Das Anfärben mit Baumwollblau hat bei mir auch ohne Erhitzen funktioniert.
Re: Scutellinia
#4Lieber Christian,
ja, Scutellinia trechispora ist ein klarer Fall, da ging die Bestimmung recht flott.
Für Scutellinia crinita sprechen auch die abgerundeten Sporenenden, bei scutellata sollen sie etwas spitzer sein, wenn ich das richtig verstehe. Scutellinia crinita ist jedenfalls wesentlich häufiger als Scutellinia scutellata, was natürlich nichts zu sagen hat. Ich bin mit beiden Schlüsseln bei S. crinita gelandet.
Auch ich bin schon sehr auf Gernots Einschätzung gespannt!
LG
Romana
ja, Scutellinia trechispora ist ein klarer Fall, da ging die Bestimmung recht flott.
Für Scutellinia crinita sprechen auch die abgerundeten Sporenenden, bei scutellata sollen sie etwas spitzer sein, wenn ich das richtig verstehe. Scutellinia crinita ist jedenfalls wesentlich häufiger als Scutellinia scutellata, was natürlich nichts zu sagen hat. Ich bin mit beiden Schlüsseln bei S. crinita gelandet.
Auch ich bin schon sehr auf Gernots Einschätzung gespannt!
LG
Romana
Re: Scutellinia
#5Liebe Romana,
lieber Christian,
ich habe erst jetzt gesehen, dass ihr mich namentlich erwähnt, ich kann hier aber leider auch nicht wirklich Erleuchtendes beitragen. Nach manchen Autoren soll die Unterscheidung von S. scutellata und S. crinita insbesondere über die Höhe des Sporenornamentes gehen, welches man aber leider nicht gut genug erkennt. Genetisch scheinen es eigenständige Arten zu sein, morphologisch ist die Trennung aber oft schwierig – weshalb z. B. Huijser in seiner Arbeit die Arten nicht weiter trennt.
Schöne Grüße
Gernot
lieber Christian,
ich habe erst jetzt gesehen, dass ihr mich namentlich erwähnt, ich kann hier aber leider auch nicht wirklich Erleuchtendes beitragen. Nach manchen Autoren soll die Unterscheidung von S. scutellata und S. crinita insbesondere über die Höhe des Sporenornamentes gehen, welches man aber leider nicht gut genug erkennt. Genetisch scheinen es eigenständige Arten zu sein, morphologisch ist die Trennung aber oft schwierig – weshalb z. B. Huijser in seiner Arbeit die Arten nicht weiter trennt.
Schöne Grüße
Gernot
Re: Scutellinia
#6Liebe Romana und Christian,
bei den Scutellinien halte ich mich immer noch gern an die Rasterbilder von Schumacher. Tendenziell hat S. crinita die "runderen" Sporen, am Ende rascher abgeflacht, und S. scutellata die "konischer zuspitzenden". Die Sporen würde ich den runderen zuordnen. Das Ornament kann man genauer sehen, wenn man die Blende weiter aufmacht und dann auf die Sporenoberfläche scharf stellt, dann ist zwar der Umriss unscharf, aber man sieht die Ornamentierung besser. Leider scheinen erst wenige wirklich reif zu sein, da viele noch in den Asci drinnen sind.
LG
Irmgard
bei den Scutellinien halte ich mich immer noch gern an die Rasterbilder von Schumacher. Tendenziell hat S. crinita die "runderen" Sporen, am Ende rascher abgeflacht, und S. scutellata die "konischer zuspitzenden". Die Sporen würde ich den runderen zuordnen. Das Ornament kann man genauer sehen, wenn man die Blende weiter aufmacht und dann auf die Sporenoberfläche scharf stellt, dann ist zwar der Umriss unscharf, aber man sieht die Ornamentierung besser. Leider scheinen erst wenige wirklich reif zu sein, da viele noch in den Asci drinnen sind.
LG
Irmgard